Gibt es Kampfhunde?


Der Begriff „Kampfhunde“, heute sehr negativ besetzt, ist schon sehr alt. Man versuchte lediglich Oberbegriffe zu schaffen, welche die Zuchtabsicht klarmachte. Jagdhunde sollen ja auch nicht jagen, sondern den Jäger bei den unterschiedlichsten Aufgaben und Aktivitäten unterstützen. Beispiel die Baujagd auf Dachs und Fuchs durch Terrier und Dackel. So wurde der „Kampfhund“ nicht ursprünglich zum Hundekampf gezüchtet, sondern sollte Ratten, Mäuse und allerlei andere Tiere „bekämpfen“! Man denke hier auch an den Bullenbeißer, Bulldog, welcher durch seine zurückliegende Nase einen dauerhaften Zugriff ermöglichte. Er konnte halt weiter zubeieißen und atmen, was einer Langnase nicht möglich ist. Auch haben wir bezüglich „Kampfhunde“ auch heute noch die Zuchtabsicht selbst im Namen. Neben dem Pitbull, Pit ist die Kampfarena und Bull die Ursprungsrasse, den Bandog, welches Kettenhund bedeutet. Oder den bereits oben erwähnten Bulldog. Meiner Meinung nach, hat die klarste Namensgebung der Staff, der Staffordshire Bullterrier (SBT). Er kommt aus England, aus der Grafschaft Staffordshire und ist ein Mix zwischen den größeren Bullenbeißern und den kleinen, aber immens souveränen und schnellen Terriern. Verwechseld wird er oft mit dem American Staffordshire, der aber eher ein Pitbull, als ein SBT ist und auch von einem anderen Kontinent stammt. Nach diesem verkürzten geschichtlichen Abriss möchte ich jetzt zum „Nannydog“ kommen. Im 19ten Jahrhundert wurden gerade SBTs in England für Hundekämpfe missbraucht. Man nutzte damals einfach ihre Eigenschaften und übertrug die dann, auf Kämpfe zwischen Artgenossen. Es gab auch immer Meisterschaften, wer die meisten Ratten in einer bestimmten Zeit tötet, hat gewonnen. Gerade die Mischung zwischen dem kräftigen Bullenbeißer und dem flinken Terrier boten sich an. Außerdem war durch die im Verhältnis geringe Größe des Hundes, die Haltung für arme Menschen möglich. Der Hund braucht wenig Platz, durch seine Größe auch im Verhältnis wenig Futter. Zusätzlich waren alle diese Hunde auch sehr auf ihre Menschen fixiert. Man stelle sich so einen Kampf vor, egal wer gegen wen, aber die Besitzer mussten ihren Hund immer greifen können, er durfte ja nicht den Besitzer beißen. Diese Hunde, welche mal umsich gebissen haben, wurden schnell entsorgt. Verständlich, da man ja alle Zucht auf genau die „gerichtete Aggression“ gelegt hat. Die Engländer haben im 19ten Jahrhundert Hundekämpfe verboten. Damit waren sie Vorreiter! Natürlich gab es die Illegalität, aber die große Masse sollte nun für diese Hunde eine andere Aufgabe finden. Wir erinnern uns an die kleinen Strolche und ihren AmStaff. Natürlich, jetzt sind sie bei mir: Man möchte einen Hund, welcher bedingungslos auf seinen Menschen fixiert ist. Er soll lieb und nett sein, aber Gefahren in allen Lebenslagen abwehren können! Da sind wir wieder bei Pitt, Staff und co! Jetzt passierten wohl in den 2000er Jahren Übergriffe, welche selbstverständlich furchtbar sind. Und wenn sich das auch böse anhört, der Mensch reagierte, wie er reagieren musste! Er erließ Gesetze, die er ja teilweise wieder aufhebte, aber das brachte den verurteilten Rassen nichts mehr. Die Stigmatisierung ist einfach da. Und die lebt auch in den Menschen.

Liebe Grüße von Willy, Lola und Joe

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